Was ist bei Auswahl und Installation eines Tresors zu beachten? Die Antworten auf unsere Fragen kennt Thomas Sinning, ein Spezialist für den Vertrieb von Premium-Tresoren – und unser Gast heute beim Businesstalk am Kudamm.
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Ja, erstmal vielen Dank, dass ich da sein darf und vielen Dank für die sehr interessante Frage. Also EN 14450 ist die Norm für Sicherheitsschränke leichter Bauart der Stufe S1 und S2. En 11431 ist die Norm unter anderem für Wertschutzschränke ab der Sicherheitsstufe Null oder N bis 10. Tresore werden aber nur bis zur Sicherheitsstufe 6 gebaut, da es vom Markt keine Nachfrage oder fast keine Nachfrage für höhere Sicherheitsstufen gibt und diese dann auch nicht mehr (aus wirtschaftlicher Sicht) hergestellt werden können. Damit ein Hersteller die Tresore in den verschiedenen Sicherheitsstufen bauen kann, muss er eine Prüfung mittels einem professionellen Einbruchversuch in einem zertifizierten Prüflabor durchführen lassen. Für die Prüfung gibt es einen definierten Werkzeugkatalog, angefangen vom einfachen Schraubenzieher, Bohrer, Hammer, Schneideräte wie z. B. eine Flex bis zum Schneidbrenner. Alle diese Geräte, alle diese Werkzeuge bekommen einen, nennen wir es Zeitfaktor. Bei der Prüfung der jeweiligen Sicherheitsstufen steht ein Zeitrahmen unter Berücksichtigung dieser Zeitfaktoren zur Verfügung, indem der Tresor bei dem Einbruchversuch geöffnet werden muss. Gelingt es bei der Prüfung nicht, den Tresor in diesem Zeitrahmen zu öffnen, hat er die Prüfung bestanden, bekommt eine Zertifizierung und kann dann vom Hersteller gebaut und in den Markt gebracht werden. Ab der hohen Sicherheitsstufe 4 können Tresore zusätzlich noch mit einem Schutz gegen den Angriff mit einem Kronenbohrer ausgestattet werden.
Dafür steht dann, weil sie es gefragt haben… die Zusatzbezeichnung KB.
Ja, danke für die Frage, die ist ja schön. Nach der Definition sind es nur Sicherheitsschränke, sind daher leichter und einfacher gebaut, sind aber sozusagen besser als nichts. Das zeigt sich auch in den Versicherungssummen bei den Sicherheitsschränken, die ja weit geringer sind als bei den Wertschutzschränken – Tresoren.
Im Wesentlichen in der Bauart mit stärkeren Blechen und Wandungen, Füllungen sind noch besser ausgedrückt in der Wandung und höherwertigeren Schlössern. Richtig vergleichen kann man das eigentlich nicht, da die Anforderungen bei der Prüfung im Prüflabor für die Sicherheitsschränke viel geringer sind als bei den Wertschutzschränken.
Genau. Die unteren Sicherheitsstufen Null bzw. N bis Zwei sind nicht schlecht. Aber für mich beginnt ein richtiger Tresor erst ab der Sicherheitsstufe 3. Diese Schränke haben das, was einen Tresor ausmacht, was sich die meisten meiner Kunden auch unter einem Tresor vorstellen und was sie auch von mir erwarten. Diese Tresore haben eine respektable Wand-und Türstärke und ein Gewicht, das Sicherheit vermittelt. Und wenn die Tür geöffnet wird, dann muss man schon richtig Masse bewegen, was aber auch sehr leicht geht. Und die Schrankgewichte sind immer noch so, dass sie gut zu händeln sind. Ein weiterer großer Vorteil meiner Tresore ist, dass sie selbst in dieser hohen Sicherheitsstufe ein sehr geringes Gewicht haben und somit meistens auch noch über die Treppe transportiert werden können und es am Aufstellort auch keine Gewichts-Probleme gibt.
Ja, diese Tresore sind im Wandaufbau und der Tür nochmals stärker und werden natürlich dadurch auch schwerer. Sicherheitsstufe 4 oder die Tresore der Sicherheitsstufe 4 müssen dann auch noch mit zwei Schlössern verbaut werden in der Sicherheitsstufe 6 sogar in einer höheren Schlossklasse.
Okay, wichtige Frage. Die Sicherheitsstufe richtet sich allein nach dem gewünschten Versicherungsschutz. Je mehr Werte der Kunde in seinem Tresor unterbringen möchte, desto höher muss die Sicherheitsstufe seines Schrankes gewählt werden. Natürlich muss er das noch mit seinem Sachversicherer klären, denn es gibt ja zudem noch das Kriterium, wird der Tresor privat oder gewerblich genutzt?
Ja, vielen Dank, dass ich da sein durfte.
