Sehr geehrte Damen und Herren,
Mein Name ist Manuela Diehl, herzlich Willkommen zum Business Talk am
Kudamm. Schön, dass Sie wieder bei uns reingeklickt haben. Mein Gast ist
Herbert Behr, er ist Geschäftsführer der Golden Gates Edelmetalle GmbH. Wir werden
uns heute über Technologiemetalle unterhalten.
Manuela Diehl: Herr Behr, wir wissen das
Technologiemetalle in der modernen Technologie gebraucht werden für Handys, für
LEDs, für Computer, viel mehr wissen wir aber nicht. Sie als studierter
Physiker verfügen über fachliche Kompetenz. Warum setzen Sie auf diese Metalle
und warum bieten sie diese in Ihrem Haus an?
Herbert Behr: Das ist eine sehr gute Frage.
Technologiemetalle ist ja ein weiterer Bereich der Metalle. Wir konzentrieren
uns aktuell nur auf vier Metalle: Gallium, Germanium, Indium und Hafnium, weil das die Metalle sind, die
zur Zeit in der Technologie am meisten gebraucht werden und für den Kunden auch
in physischer Form erwerbbar sind und wir müssen nur die Metalle nehmen, die auch
viele Jahre halten, die sich physikalisch nicht verändern, nicht giftig sind
und die man endlos lagern kann. Deswegen haben wir uns auf diese vier
wichtigsten Technologiemetalle konzentriert.
Wenn ich heute mit dem Kunden über Gallium,
Germanium, Indium und Hafnium rede, dann haben die meistens noch nie davon
gehört – der Chemieunterricht ist schon lange vorbei. Das sind Metalle, die
kennt der Kunde nicht, wie die meisten Leute nicht, aber die gebraucht er
täglich ohne es zu wissen und er nutzt diese Metalle täglich mit Gegenständen
in Technologien ohne die wir heute überhaupt nicht mehr existieren könnten. Oder
können sie sich vorstellen, dass man heute ohne Handy auskommen kann, ohne
Computer , ohne Flachbildschirm, ohne schnelles Internet? Da gibt es viele
Dinge: ohne LED-Lampen. Das sind alles die Technologien, da findet man alle
diese Metalle und man muss wissen, dass keine LED Lampe funktioniert ohne
Gallium, weil das Gallium-Arsenid sorgt für die elektronische Übergang für das
Leuchten. Kein Handy funktioniert ohne Indium, denn Indium hat eine
transparente, elektrische Eigenschaft, eine transparente Leitfähigkeit. Wenn
sie auf ihre App draufdrücken, dass überhaupt etwas aufgeht, dafür ist Indium
verantwortlich.
Deswegen haben wir in all diesen Geräten und
Technologien diese Metalle drin, zwar in kleiner Menge, aber überlegen sie mal
wie viele Handys es gibt weltweit, wie viele Bildschirme es gibt weltweit, wie
viel LED Lampen – das macht dann eine riesige Menge aus von diesen Metallen. Und
diese riesen Menge, die gebraucht wird, die stößt immer mehr an Grenzen. Diese
Metalle sind alle sehr, sehr selten, ganz schwierig zu fördern. Es gibt keine
einzige Einzelmine dazu, immer mit anderen Metallen zusammen und die neigen
sich auch dem Ende zu. Das heisst man schätzt teilweise nur noch 10 bis 15, 20
Jahre sind die Metalle noch in ausreichender Form überhaupt erhältlich. Es gibt
keine Alternativen aktuell, ganz schwierig zu recyceln. Die Recyclinquoten bei
diesen Metallen liegt unter einem Prozent.
Das macht es jetzt auch als Investment
interessant, dass ich einfach Metalle kauf, die lagere und einfach abwarte was
passiert mit dem Preis. Denn eins
ist klar: Das ist ein logisches Investment, wenn es immer knapper wird, immer
mehr wird gebraucht, dann wird es natürlich auch teurer. Und das ist eigentlich
jetzt für den Käufer dieser Metalle das Interessante und deswegen verkaufen wir
diese Metalle, weil sie einfach heute zu unserem Leben dazugehören, auch wenn
es momentan gar nicht so ausschaut.
Manuela Diehl: Da stellt sich die Frage, sind die
Technologiemetalle für den durchschnittlichen privaten Kleinanleger überhaupt
geeignet? Ist das Thema nicht insgesamt zu kompliziert und unübersichtlich? Wie
kann er das überhaupt einschätzen?
Herbert Behr: Also gut, das Thema selber ist nicht unübersichtlich.
Aber ich muss Ihnen natürlich recht geben, für jemanden der keinen Faible für
diese Dinge hat, der mit den Metallen nichts anfangen kann, für den ist es
nicht geeignet. Das Klientel oder die Kunden, das sind einfach immer die Kunden,
die auch ein bisschen mehr verdienen, die aus dem technischen Bereich kommen. Sehr
viele Kunden kommen aus dem Ingenieurbereich, Geschäftsführerbereich. Das sind
die Leute, die mit Rohstoffen täglich umgehen, die wissen wie wertvoll diese Rohstoffe
sind. Und das sind genau die Kunden, die wir in diesem Bereich Technologiemetalle
haben. Das ist auch der Lehrer, also alle die, die einfach erkennen: Menschenskinder,
wenn die Metalle weniger werden, werden sie teurer. Also es gibt immer zwei Ansichten:
der eine macht die Anlageentscheidung, weil er sich technisch auskennt und er
weiß, das ist eine sehr gefragte Geschichte. Der andere sieht das einfach als
ideale Investmentidee.
Natürlich kann
man die Metalle in dem Fall auch dem Kunden nicht nach Hause liefern. Das ist
zwar physisch vorhanden, aber wir haben das generell in einem Zollfreilager
hier in Deutschland, in Frankfurt. Dort wird das sicher verwahrt, bis der Kunde
uns einen Verkaufsauftrag gibt. Dann wird die Ware verkauft und zwar direkt an
die Industrie. Das ist eine reine Industrieware auch von der Reinheit her, von der
Verpackung her, von der Normierung her. Das geht dann zu den großen Abnehmern
wie Siemens, Bosch, EADS. Das sind die Firmen, die diese Metalle in großer Anzahl
brauchen. Da ist der Markt ein bisserl anders als bei den Edelmetallen. Edelmetalle
können Sie an jeder Ecke verkaufen. Hier läuft es einfach mit unserem Großhändler
gemeinsam ab, weil der beliefert dann… oder wir machen das gemeinsam mit ihm.
Und wir verkaufen dann diese Ware letztendlich wieder an die Industrie, die die
Waren braucht. Eigentlich ist die Idee, dass wir ein riesen Lager aufbauen und
dann später alle mit einem schönen Wertzuwachs beliefern können.
Manuela Diehl: Deswegen muss es gelagert werden in Frankfurt in
diesem Zollfreilager.
Herbert Behr: Und weil wir uns dann auch die Mehrwertsteuer
sparen. Man darf auch nicht vergessen, ein Kilo Indium kostet 350 Euro und wenn
da mal Hunderttausend investiert werden, sind wir schon bei vielen Kilos. Die
kann man nicht einfach im Keller lagern oder irgendeinem Tresor – das sprengt doch
alles. Deswegen ist es besser so.
Manuela Diehl: Also, dass hat nichts mit der Sicherheit zu tun, von
der Ware selber her? Die ist nicht explosiv, ätzend oder sonst etwas?
Herbert Behr: Nein, der Kunde kann sich die Ware anschauen, die
wird ja eingelagert. Wir machen öfters Führungen in diesem Hochsicherheitslager.
Da kommen dann Vertriebspartner oder auch Kunden hin und schauen sich das mal an,
schauen sich ihre Ware an. Das ist eine hochinteressante Geschichte, die auch
sehr rentabel ist, denn die Preise sind die letzten 12, 15 Monate um über 20 Prozent
gestiegen. Wir haben hier zurzeit einen Markt, der hochinteressant ist, der sich
langfristig entsprechend entwickeln wird.
Manuela Diehl: Sie führen Führungen in diesen Zollfreilagern durch,
Sie bieten aber auch ganz aktuell zu diesen Metallen ein kostenloses Seminar an.
Wie hat man sich das vorzustellen? Ist das ein Chemiekurs und warum bieten Sie
das an?
Herbert Behr: Wir müssen ja Seminare anbieten für unsere Vertriebspartner,
dass die entsprechend ausgebildet sind, da gibt es dann auch einen schönen Ausweis,
eine Prüfung – das ist die eine Geschichte. Das Zweite ist, wir machen sehr
viele Kundenseminare. Lokal laden wir dann immer wieder interessierte Kunden
ein. In diesem Seminar wird dann erst mal bisschen was über diese Metalle erzählt,
warum die wichtig sind, worin die Vorteile liegen, dass es auch ein bisschen
eine mittelfristige Anlage ist, also alles was mit dazugehört. Das Ziel ist
natürlich, dass die Kunden, die begeistert sind, dann auch dort Geld
investieren. Das kann man bei uns schon ab 2.000 Euro machen, das ist also kein
Riesenbetrag. Das heißt man erstmal sagen, das probiere ich mal aus mit 5.000
oder 10.000 Euro. Das haben ja auch viele. Und dann kaufen sie halt mal Hafnium
oder Gallium.
Dort lernt
man nicht bis ins technische Detail, sondern die Anwendungen, die sind wichtig.
Es gibt für jedes dieser Metalle 200 Anwendungen und da erzählen wir den Kunden
mal die Wichtigsten, sowie LED, da gibt es ja tausend Dinge. Im medizinischen Bereich
wird sehr viel gemacht mit diesen Metallen oder in der Flugzeugtechnik, die Turbinen
haben alle Hafnium-Legierungen, jeder Mikrochip hat neuerdings Hafnium drin,
weil die einen hohen Schmelzpunkt haben. Das sind so die Dinge über die wir
dort sprechen, so dass sie jeder ein gewisses Gefühl für diese Dinge kriegt. Wenn
ich dem jetzt erzähle, wenn er demnächst im Flieger sitzt, müssen ja die Fenster
irgendwie abgedichtet werden und die dichtet man heute ab mit Indium, das ist
so eine Indium-Legierung, weil Indium einfach unwahrscheinlich haftbar ist am Glas,
deswegen macht man das auch aufs Handy hinten drauf. Wenn man sich dann
überlegt wie viele Flugzeuge gibt es, wie viele Fenster gibt es? Man braucht zwar
nicht viel, aber dann denkt man ziemlich schnell: Menschenskinder, da wird eigentlich
viel gebraucht und da gibt es nur 1.000 Tonnen im Jahr oder es gibt nur 400 Tonnen
bei Gallium, es gibt nur 120 Tonnen pro Jahr von Germanium – für schnelles Internet
– es gibt nur 34 Tonnen Hafnium im Jahr das gefördert wird. Da bin ich also in
einem Bereich von einem 40 Tonner. Wenn ich den auf der Autobahn überhole,
merkt man daran, dass es unwahrscheinlich notwendig ist. Auf der anderen Seite
gibt es sehr wenig und es wird immer weniger und das ist dann eigentlich die Investmentidee,
einfach dort zu investieren. Die Metalle werden nie wertlos, die werden wir immer
brauchen. Klar werden die Preise ein wenig schwanken, das ist bei Rohstoffen
normal, aber die werden wir immer brauchen, da wird der Kunde immer Freunde mit
haben.
Manuela Diehl: Sie möchten mit diesen Kundenseminaren Interesse
fördern und Ihre Begeisterung weitergeben?
Herbert Behr: Ja klar, wir wollen ja auch verkaufen und man lernt
auch was dazu. Die meisten Kunden denken, wenn sie das Handy anmachen und
tippen drauf und die App geht auf, das war jetzt wieder die Indium-Zinn-Legierung
und ich hab davon zehn Kilo oder 100 Kilo. Dann hat er vielleicht einfach einen
anderen Bezug dazu.
Manuela Diehl: Herzlichen Dank, Herr Behr.