Vordenker für neue Vertriebswege und zweistellige Wachstumsraten

Constantin Behr, Geschäftsführer der Golden Gates Edelmetalle GmbH sieht sein Unternehmen gut für die Digitalisierung und die Herausforderungen der Zukunft gerüstet. Der Vordenker für neue Vertriebswege konnte mit frischen Impulsen seit Jahren zweistellige Wachstumsraten in seinem Unternehmen reaisieren.

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Transkript / Interview

Sehr geehrte Damen und Herren,

Mein Name Manuela Diehl, herzlich
Willkommen zu unserem Business Talk am Kudamm. Schön, dass Sie wieder bei uns
reingeklickt haben. Mein heutiger Gast ist Constantin Behr. Constantin
Behr ist Geschäftsführer der Golden Gates Edelmetall GmbH aus Görlitz. Wir
unterhalten uns über die Digitalisierung und die Zukunft des Edelmetallmarktes.

Manuela Diehl:
Im Vertrieb neue Wege gehen, digital akquirieren, analog verkaufen, lautet das
Motto ihrer Firma. Wir funktioniert das konkret?

Constantin Behr:
Ja digital ist ja immer ein sehr großes Thema aktuell und wir haben ein ganz
klassisches Produkt: Gold, das man anfassen kann, das man ganz schwer
digitalisieren kann und deswegen sagen wir auch wir akquirieren digital. Weil
wir über unsere Webseiten, über online Marketing einfach das Interesse an Gold
schaffen, das Interesse an einem Goldkauf an sich. Aber der klassische Verkauf
funktioniert dann wieder persönlich mit einem Vertriebspartner, mit
gutgeschulten, gut ausgebildeten Vertriebspartnern, die dort mit uns
zusammenarbeiten.

Manuela Diehl:
Gibt es bei Ihnen auch das klassische Tafelgeschäft?

Constantin Behr:
Das gibt es auch bei uns ganz regional an unsrem Hauptsitz in Görlitz. Dort
haben wir einen Laden mit einem kleinen Showroom, wo man sich Gold auch
anschauen kann.  Dort haben wir alle
möglichen Barren auf Lager und dort kann man auch ganz klassisch hinkommen und
Gold kaufen und mitnehmen.

Manuela Diehl:
Beim Tafelgeschäft ist es ja so, dass Kunden unter 10.000 Euro ganz ohne
Identifizierung kaufen können und das Gold direkt mitnehmen können. Das ist ja
eine neue Regulierungsvorschrift, dass es auf 10.000 Euro gedeckelt ist. Hat das
Ihr Geschäft negativ betroffen?

Constantin Behr:
Vorher waren es ja 15.000 Euro, seit letztem Jahr Juni 10.000 Euro. Das hat uns
aber wenig betroffen, weil die meisten, wenn sie anonym kaufen wollen, dann
kommen sie mit weniger als 10.000 Euro. Aber die wenigsten Kunden haben ein
Problem damit ihren Ausweis vorzuzeigen. Mit den Daten passiert ja auch sonst
nix, die bleiben bei uns. Wir müssen nur wissen, wer das Gold gekauft hat.

Manuela Diehl:
Herr Behr, inwieweit sind Sie von den neuen EU-Datenschutzrichtlinien betroffen?
Sie haben einen großen Kundenstamm von 15.000. Sie sind in 11 Ländern vertreten.
Sie haben 2.000 Vertriebsmitarbeiter. Da kommt bestimmt eine Menge Arbeit auf Sie
zu.

Constantin Behr:
Es war eine Menge Arbeit. Wir sind mit der Umsetzung der
Datenschutzgrundverordnung soweit durch bei uns. Es war eine Herausforderung
durch die Internationalität der ganzen Kunden und Vertriebspartner, aber an
sich war das mehr Organisation, da wir im Vorfeld schon was technisch möglich
war zum Schutz der Daten umgesetzt hatten. Es kam nur die ganze Dokumentation
dazu, die gefordert wurde von der EU im Rahmen der Datenschutzgrundverordnung –
und natürlich die Information unserer Kunden eine, neue Datenschutzbestimmung und
so weiter. Das war schon ein riesiger Aufwand, aber wir haben alles umgesetzt,
in sieben Sprachen übersetzt, auf unsere Webseiten gebracht. Und damit haben
wir das Thema erstmal für uns gut abgeschlossen und schauen was jetzt noch
kommt, ob es Änderungen geben wird, was die nächsten rechtlichen Entscheidungen
sind, ob wir etwas anpassen müssen. Aber wir sind guter Dinge und sind auf
alles vorbereitet.

Manuela Diehl:
Zweimal hintereinander erhielten sie vom Focus die Auszeichnung
Wachstumschampion. Jetzt wurden Sie auch von der Financial Times als eine der am
schnellsten wachsenden Firmen Europas ausgezeichnet. Bleiben Sie auf
Wachstumskurs oder tritt jetzt die Kon­so­li­die­rungs­pha­se ein? Wie
groß möchten Sie noch werden?

Constantin Behr:
Wir wollen wachsen, auch weiterhin die nächsten Jahre. Wir haben alle
Voraussetzungen im Hintergrund dazu geschaffen, dass wir auch gesund wachsen
können. Das Wachstum wird hauptsächlich in unseren Kernmärkten Deutschland und
Österreich erfolgen, weil wir dort den Vertrieb immer mehr optimieren, unsere
Produkte immer mehr optimieren, unsere Prozesse optimieren – da wird die
Entwicklung hingehen. Wir werden mehr Transparenz für den Kunden schaffen und wir
werden eine neue App auf den Markt bringen. Das sind unsere Wachstumsstrategien
für die nachten Jahre.

Manuela Diehl:
Eine neue App mit der man direkt vom Handy aus Gold bestellen kann?

Constantin Behr:
Im ersten Schritt wird es so sein, dass der Kunde erstmal sieht, was er bei uns
schon gekauft, was er einbezahlt hat. Einfach um mehr Transparenz und Vertrauen
auch gegenüber dem Kunden zu schaffen. Im zweiten Schritt werden wir das Ganze
auch weiterentwickeln. Wir haben schon eine App für Vertriebspartner. Wir versuchen
das zusammenzubringen in einer Form, dass man auch darüber kommunizieren kann:
Kunde mit Vertriebspartner, der Kunde mit uns. Das ist dann das klassische
Thema: Digitalisierung, von der wir uns natürlich auch weitere Wachstumschancen
erhoffen.

Manuela Diehl:
Das bedeutet mit der App kann dann der Kunde in Zukunft sehen wie sein
Anlageportfolio genau aussieht, wie sein Gold gestiegen ist oder gesunken
ist?

Constantin Behr:
Er sieht wie viel Goldbestand er hat, wie viel Silber, Platin – alle
Edelmetalle. Oder wenn er auch Technologiemetalle kauft, wie viele
Technologiemetalle er in seinem Bestand hat. Und kann dann jeden Monat schön
nachverfolgen was er eigentlich hat und was er gekauft hat

Manuela Diehl:
Das ist ja dann auch sehr interessant für den Anleger von Metallen, Ihren
Metallen. Vielen Dank Herr Behr für das Gespräch.

 

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