Was ist Content-Marketing und warum ist es im B2B-Bereich wichtig?
Miriam Herbold-Berneike: Content-Marketing hat die Kommunikation im Web verändert. Noch vor wenigen Jahren war Push-Marketing allgegenwärtig – Unternehmen versuchten, durch Werbung Bedürfnisse bei ihrer Zielgruppe zu wecken. Content-Marketing verfolgt einen anderen Ansatz: Es werden bestehende Bedürfnisse der Zielgruppe befriedigt. Dieser Pull-Ansatz funktioniert so: Unternehmen stellen nützliche Texte, Grafiken und Videos ins Netz, die dem potenziellen Kunden einen Nutzen bringen. Das können fundierte Informationen und Antworten auf die Fragen der User sein oder auch unterhaltsame Inhalte.
Dieser Ansatz funktioniert B2B genauso wie B2C, das sehen wir in unseren Projekten täglich. Denn der Nutzer hat in seiner Business-Funktion ebenso Fragen und Bedürfnisse. Die Ansprache erfolgt anders, aber im Kern leistet Content-Marketing B2B das gleiche und hat einen genauso hohen Stellenwert wie in der B2C-Kommunikation. Denn es ist immer ein Mensch, der etwas in die Suchmaschine eingibt.
Smartphones sind unsere ständigen Begleiter und haben einen hohen Stellenwert im Content-Marketing. Wie wichtig ist mobile wirklich?
Miriam Herbold-Berneike: Mobile ist nicht mehr Kür, sondern Pflicht. 2019 lag der Anteil mobiler Internetnutzer bei 74 Prozent – 2020 wird sich dieser Trend weiter verstärken. B2B dürfen wir grundsätzlich von einer höheren Desktop-Nutzung ausgehen als B2C. Aber es muss klar sein, dass die allermeisten User abspringen, wenn sie eine Seite mobil nicht vernünftig lesen können. Abgesehen davon weitet Google den Mobile-First-Ansatz aktuell aus und Mobile First Indexing wird der Standard. Wer nicht spätestens jetzt auf mobile optimiert, verzichtet auf Sichtbarkeit in der Suchmaschine.
Welcher Content eignet sich besonders gut für Social-Media-Marketing?
Miriam Herbold-Berneike: Grundsätzlich geht der Trend zu schnell und einfach konsumierbaren Inhalten. Das bedeutet nicht, dass nicht auch ein gut strukturierter Fachartikel sehr gut gelesen werden kann. In den sozialen Netzwerken hat snackable Content aber eindeutig die Nase vorn. Also kurze Texte und Videos, Grafiken und Bilder, die gerne geteilt werden. Komprimiertes Wissen und Unterhaltung sollten hierbei ein Verhältnis haben, das zum kommunizierenden Unternehmen passt. Das muss auch nicht immer High End sein. Wir erleben immer wieder, dass vor allem im Hinblick auf Videos eine große innere Hürde bei mittelständischen Unternehmen besteht. Aber wer Fachkräfte sucht, macht vielleicht in einem einminütigen, selbstgedrehten Video den sympathischen Unterschied.
Auch in Messenger funktioniert Content-Marketing. Welche Methoden sind effektiv?
Miriam Herbold-Berneike: Der Konversationsansatz ist zukunftsweisend. Denn ein Ziel von Content Marketing ist, in einen Dialog mit der Zielgruppe zu treten. Dialog Marketing war nie so einfach wie mit Messenger Apps. Welche Methoden effektiv sind, kommt auf die kommunizierende Marke, die Zielgruppe und die Zielsetzung an. Zum Beispiel nutzen immer weniger Kaufinteressenten eine Hotline, wenn Sie Fragen zum Bestellprozess haben. Stattdessen treten sie schnell via Facebook Messenger mit dem Unternehmen in Kontakt. Viele Marken haben sehr persönliche Angebote über WhatsApp geschaffen, ein ausgezeichnetes Beispiel ist der ADAC, dem User ihre Fragen direkt über den Messenger schicken können.
Was sind für Sie die größten Content-Marketing-Trends?
Miriam Herbold-Berneike: Automatisierung, Individualisierung, Personalisierung und der Aufbau starker Communitys. Immer mehr User bauen persönliche Beziehungen online auf, wollen individuell auf sie zugeschnittene Angebote und sich mit Gleichgesinnten vernetzen. Online Communitys, Coaching- und Weiterbildungsangebote entwickeln sich rasant. Facebook rückt z. B. die Gruppen immer weiter in den Fokus, die Zahl geschlossener Gruppen ist in den vergangenen Jahren und Monaten explodiert. Diese Trends werden sich fortsetzen und immer mehr Unternehmen den Schritt in ein neues Kommunikationszeitalter wagen.
Worauf ist Ihr Unternehmen spezialisiert und mit welchem Know-how unterstützen Sie Ihre Kunden?
Miriam Herbold-Berneike: Textbest ist eine Content-Marketing-Agentur mit Fokus auf die Planung und Erstellung von suchmaschinen- und conversionoptimierten Texten sowie Infografiken und weiteren Content-Formaten. Wir sind mit 13 Angestellten eine eher kleine Agentur, trotzdem arbeiten wir für große Marken wie die Berliner Sparkasse oder Microsoft Deutschland.
Wir operieren auf einem sehr hohen Niveau, erreichen mit unseren Kunden die gesteckten Ziele und sind absolut zuverlässig. Mit unseren Kunden bauen wir stabile und wertebasierte Partnerschaften auf – Zuverlässigkeit, Loyalität und Integrität bilden die Basis unserer internen und externen Beziehungen. Die Umsetzung von Projekten erfolgt stets in einer festen Besetzung. So agieren wir wie eine vollwertige Inhouse-Redaktion.