Wenn’s um’s Geld geht: Vermögensverwaltung

Interview mit Thomas Freiberger
Ob nun durch Erbschaft, Verkauf einer Immobilie oder jahrelanges Sparen – die Menschen wollen ihr Vermögen in Sicherheit wissen und / oder sogar vermehren. Hierfür gibt es auf dem Markt nahezu unzählige Möglichkeiten. Viele fühlen sich bei Banken nicht gut beraten, weshalb sie sich an Spezialisten wie Thomas Freiberger wenden. Der unabhängige Vermögensverwalter und Inhaber der Thomas Freiberger Vermögensverwaltung GmbH in München kennt sich aufgrund seiner beruflichen Laufbahn und jahrelanger Erfahrung bestens aus, um für seine Kunden auf sie maßgeschneiderte Anlagestrategien zu entwickeln und das Geld für sich arbeiten zu lassen. Im Weiteren erzählt er, was sein Kerngeschäft ausmacht, wie er sein Produktportfolio zusammenstellt und vieles mehr.

Vermögensverwaltung gilt als ein eher konservatives Geschäft. Können Sie dem so zustimmen?

Wenn Sie konservativ als werterhaltende Strategie verstehen, dann stimme ich Ihnen gerne zu.

Geldanlage ist eine ernste Angelegenheit: Denn im Unterschied zu Geldspielen, wie Monopoly, besteht nicht die Möglichkeit, bei einer neuen Spielrunde mit einem Ändern einer falschen Strategie zu beginnen. Um Vermögensverluste zu vermeiden – insbesondere bei Deckungsvermögen der Altersversorgung – muss ein Investmentansatz dauerhaft sitzen.

Bieten Sie eigentlich auch Dienstleistungen abseits der klassischen Vermögensverwaltung an?

Neben der Vermögensverwaltung umfasst unser Dienstleistungsangebot die private Finanzplanung (Financial Planning). Das heißt, wir erarbeiten einen Finanz- und Investmentplan, in welchem wir die vorhandenen Vermögensbausteine erfassen, analysieren und eine Anlage- und Vorsorgestrategie auf Honorarbasis ausarbeiten.

Wer genau sind Ihre Kunden?

•          Inhaber eines Unternehmens bzw. Kunden, die ihr Unternehmen verkauft haben

•          Kunden, die Erlöse aus dem Verkauf einer Immobilie anlegen möchten

•          Kunden, die Schenkungen/Erbschaften/fällige Versicherungen investieren möchten

•          Kunden, die aus ihrer beruflichen Tätigkeit Vermögen angespart haben und anlegen möchten

•          Kunden, die schrittweise ein Vermögen aufbauen möchten

Alle unsere Mandanten erwarten eine unabhängige, kritische und professionelle Beratung.

Welche Besonderheiten bieten Sie Ihren Kunden an, um sich vom Wettbewerb abzuheben?

Wir sind Berater, keine Verkäufer. Da wir ausschließlich auf Honorarbasis arbeiten, können wir ohne Interessenkonflikte beraten. Unser Investmentansatz basiert auf den Kernaussagen der empirischen Kapitalmarktforschung, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht auf Spekulation und Marktprognosen. Ebenfalls bieten wir eine umfassende private Finanzplanung an, um gemeinsam mit unseren Mandanten ihre finanzielle Zukunft und deren Tragfähigkeit zu planen.

Nach welchen Kriterien wird das Portfolio für den einzelnen Kunden erstellt?

Als erstes steht die Entscheidung, wie viel Risiko ein Mandant eingehen kann oder möchte. Ein gutes Wertpapierportfolio entsteht aus einem vernünftigen Zusammenspiel offensiver und defensiver Bausteine:

Der defensive Teil senkt das Gesamtrisiko als eine Art Anker und gibt dem Anleger die Sicherheit, die er benötigt, um die Schwankungen des risikobehafteten Teils auszuhalten – unabhängig vom Zinsniveau. Für den risikoarmen Baustein kaufen wir eine Mischung aus deutschen Staatsanleihen, Pfandbriefen und Kommunalobligationen mit verschiedenen Laufzeiten. 

Im Aktienanteil streuen wir in über 12.000 einzelne Unternehmen aus aller Welt. Diese Unternehmensvielfalt verringert das Risiko, ohne die Ertragsmöglichkeiten des Portfolios zu senken. Die Aufteilung entspricht im ersten Schritt der Marktbewertung der einzelnen Aktien. In einem zweiten Schritt weichen wir von der Marktbewertung ab, indem wir kleine und Unternehmen mit niedrigeren relativen Preisen und mit höherer Profitabilität übergewichten (sog. Fama-French-Risikofaktoren). Unser globales Aktienportfolio (Weltportfolio) spiegelt alle entsprechenden Währungen wider, was die Schwankungen zusätzlich dämpft.

Umgesetzt wird unsere Anlagestrategie vorwiegend mit kostengünstigen Anlageklassenfonds und ETFs.

Nach größeren Börsenschwankungen wird ein Rebalancing durchgeführt, indem wir die ursprünglich geplante Aufteilung zwischen risikobehafteten und risikoarmen Anlagen durch Umschichtungen wiederherstellen.

Das Ziel fast jeden Investors ist es, gute Renditen mit möglichst niedrigem Risiko zu erzielen. Wie gelingt es, Risiken für das Gesamtportfolio zu minimieren?

Risiko ist die Quelle einer erwarteten Rendite:

Je höher die Renditeerwartung eines Anlegers ist, desto höher muss das eingegangene Risiko sein. Die Kapitalmärkte belohnen allerdings nur das Eingehen von sinnvollem Risiko. Und Risiko tritt immer auf – auch versteckt.

Es gibt Risiken, die unsinnig sind. Denn diese Risiken leisten keinen dauerhaften und systematischen, sondern nur einen zufälligen Renditebeitrag (unsystematische Risiken). Unsystematische Risiken entstehen beispielsweise aus einer Übergewichtung oder geringen Anzahl von Einzelaktien, Ländern, Sektoren oder Modetrends. Als Vermögensverwalter vermeiden wir diese unsystematischen Risiken durch eine sehr breite Streuung in über 12.000 Einzelaktien in unseren Portfolios. 

Wir als Vermögensverwalter suchen nur sinnvolle Risiken für das Portfolio, abgestimmt auf den Investmentplan unseres Mandanten. Die sinnvollen Risiken, wie das allgemeine Marktrisiko, mehr kleine, günstigere und profitablere als große, teure und unprofitablere Unternehmen liefern einen systematischen dauerhaften und nicht zufälligen Renditebetrag. Da diese Risiken nicht immer gleichzeitig auftreten, wird das Gesamtrisiko des Portfolios verringert, jedoch die positive Wirkung auf die Rendite erhalten.

Privatanleger vertrauen an der Börse meist ihrem Bauchgefühl. Wie kommen Sie als professioneller Vermögensverwalter zu Ihren Anlageentscheidungen?

Unsere Anlageentscheidungen erfolgen ausschließlich auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und nicht auf Spekulation oder Marktprognosen.

Herr Freiberger, vielen Dank für das Interview.

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Thomas Freiberger

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