Rund 70% der 18- bis 40-jährigen träumen laut aktuellen Umfragen von einem Eigenheim. Die tatsächliche Eigentumsquote liegt hingegen bei 46,5%. Warum gibt es eine so große Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit?
Es wird immer schwieriger den Wunsch nach Familie und Eigenheim unter einen Hut zu bringen. Viele sehen sich und ihre Familie schon vor dem inneren Auge in ihrem Einfamilienhaus leben und möchten diesen Traum gerne in die Tat umsetzen.
Leider schließen sich der Traum vom Eigenheim und die eigene Familienplanung oft gegenseitig aus. Bei dem Wunsch nach einer Familie entsteht in der Regel ein Einkommensausfall wegen eines geplanten Erziehungsurlaubs oder eine Reduktion des gesamten Familieneinkommens durch den Umstieg von einer Voll- auf eine Teilzeitstelle.
Ein weiterer Punkt, der oftmals den Traum vom Eigenheim platzen lässt, ist die aktuelle Dynamik auf dem Arbeitsmarkt. Junge Menschen möchten flexibel sein, um das bestmögliche aus den Jobangeboten des Arbeitsmarkts herauszuholen. Viele sind durch einen Jobwechsel auch an einen Ortswechsel gebunden, da die Pendelzeit zur Arbeit aufgrund der Verkehrslage oder der schlechten Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht tragbar ist.
Welche Voraussetzungen verlangen Banken, um einen Immobilienkredit zu gewähren?
Um einen Immobilienkredit von einer Bank zu erhalten, sind grundlegend folgende Kriterien zu erfüllen: Es muss ein regelmäßiges Einkommen der/des Darlehensnehmer/s vorhanden sein. Des Weiteren sollte der Darlehensinteressent seinen Wohnsitz in Deutschland haben und ein Konto besitzen, auf das der Kredit ausbezahlt werden kann.
Für die Banken wird der Zustand der Immobilie bei der Bewertung für eine Immobilienkredit zunehmend wichtiger. Welche Standards erreicht die Immobilie in den Bereichen Energieeffizienz, Energieeinsparpotential etc. Diese Parameter sind unerlässlich, da die Banken den Markt-/Wiederverkaufswert der Immobilie in 10-20 Jahren bewerten müssen.
Welche Kriterien spielen für die Zinshöhe eine Rolle?
Die Zinshöhe setzt sich aus verschiedenen Aspekten des potenziellen Kreditnehmers zusammen. Hierbei spielt der Beleihungsauslauf der Immobilie sowie die Bonität des möglichen Darlehensnehmers eine tragende Rolle.
In der Kategorie Bonität setzt die Bank vor allem auf die Dauer des Angestelltenverhältnisses, den Arbeitgeber (Beamte, öffentlicher Dienst, Aktienkonzern etc.), das Einkommen, das Eigenkapital, welches in die Finanzierung mit eingebracht werden kann und den Schufa-Wert des Interessenten.
Zusätzlich werden die Art (Einfamilienhaus, Reihenhaus, Eigentumswohnung, Mehrfamilienhaus etc.) und die Lage (Feldlage, Straßenlage, Anbindung, Infrastruktur des Orts) bewertet. Das Objekt selbst wird zusätzlich nach zukünftigem Renovierungsbedarf kategorisiert.
Ein negativer Schufa-Eintrag gilt als Ausschlusskriterium für eine Immobilienfinanzierung. Zu Recht?
Ein negativer Schufa-Eintrag ist nicht zwingend ein Ausschlusskriterium für eine Immobilienfinanzierung. Wichtig für eine Finanzierung trotz Schufa-Eintrag ist es die Sachlage gemeinsam mit dem Darlehensinteressenten zu erörtern.
– Wie kam es zu dem negativen Schufa-Eintrag?
– Gab es familiäre Veränderungen, wie eine Scheidung oder eine unerwartete, lange Krankheit?
– In welchem Bereich wurde eine Verbindlichkeit nicht bedient?
– Handelt es sich um einen Immobilienkredit oder Konsumentenkredite?
– Wie schnell wurde der negative Schufa-Eintrag beglichen?
– Sind die negativen Einträge als offen oder erledigt eingetragen?
– Was für einen Forderungsgrund gab es?
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Je nachdem wie die obenstehenden Fragen beantwortet werden, ist es auch mit negativem Schufa-Eintrag möglich einen Immobilienkredit zu erhalten.
Hierzu ist die Expertise und Erfahrung des Beraters entscheidend, sodass die Bank möglichst viele Informationen über den Interessenten erhält, welche nicht nur das reine Zahlenwerk widerspiegelt.
Gibt es Möglichkeiten, eine Baufinanzierung trotz negativem Schufa-Eintrags zu erhalten? Wenn ja, welche?
Es gibt die Möglichkeit eines Immobiliendarlehens trotz eines negativen Schufa-Eintrags. Hierbei kommt es stets auf die individuellen Gründe des Eintrags und die Lebenssituation des Kreditinteressenten an.
Welche Voraussetzungen sollte man für eine Baufinanzierung trotz negativer Schufa mitbringen?
Die Gründe des negativen Schufa-Eintrags sollten geklärt sein.
Ist der Schufa-Eintrag zum Beispiel aus Krankheit entstanden, sollte der Interessent wieder aus dem Krankengeld bzw. dem Krankstand sein. Des Weiteren ist es gut zu belegen, dass man sich für Situationen dieser Art anderweitig abgesichert hat, um etwaige Zahlungsausfälle in Zukunft zu vermeiden. In einer solchen Situation hilft es beispielsweise, eine Versicherung über Tagesgeld im Krankenstand abzuschließen.
Eine weitere Voraussetzung ist, dass die sonstigen Finanzen des Interessenten ohne Auffälligkeiten sind. Das Konto sollte demnach nicht überzogen sein und sonst keine weiteren Probleme bei der Zahlungsweise vorliegen. So kann auch ein Immobilienkredit trotz eines negativen Schufa-Eintrags gewährt werden.