Gerade in unsicheren Zeiten investieren Anleger gerne in physische Edelmetalle, insbesondere Gold. Welche sinnvollen Möglichkeiten gibt es, um in Edelmetalle zu investieren?
Raphael Scherer: Edelmetalle sind tatsächlich seit Jahrhunderten ein wesentlicher Baustein einer vorausschauenden Vermögensanlage. Gerade in Zeiten, die Sie als unsicher ansprechen, etwa Geldmengenausweitung und Inflation, Negativzinsen oder Zukunftsrisiken, wie wir sie derzeit in vielen Lebensbereichen durchlaufen, bieten Edelmetalle Kaufkrafterhalt und Sicherheit. Neben Gold, spielen dabei Silber, aber auch Platin und Palladium eine wichtige Rolle. Als Anlageformen bieten sich dabei vor allem Barren oder Münzen an. Eine gute Möglichkeit, sich schon frühzeitig ein Edelmetalldepot aufzubauen, sind auch Edelmetallsparpläne wie sie philoro offeriert. Hier erwirbt man für einen überschaubaren Betrag Monat für Monat eine physische Menge an Gold oder Silber, die verwahrt wird, aber jederzeit verfügbar ist. Da viele Zukunftstechnologien – von der Herstellung von Satelliten über Medizin- und Gesundheitstechnik, Katalysatoren bis hin zu Brennstoffzellen – auf den Einsatz von Edelmetallen angewiesen sind, können Anleger – bei entsprechender Risikoorientierung – auch auf Aktien etwa von Minengesellschaften oder Scheideanstalten setzen.
Wie groß ist der Markt für physisches Gold?
Raphael Scherer: Das ist nicht ganz einfach zu beantworten. Schauen wir zunächst auf Deutschland. Nach einer aktuellen Untersuchung der Steinbeis-Stiftung besitzen alle Deutschen über 18 Jahre rund 9.000 Tonnen Gold. Hinzu kommen nach einmal rund 3.400 Tonnen bei der Deutschen Bundesbank. Damit lägen rund sechs Prozent der weltweiten Goldreserven in Deutschland. Das klingt nach großer Menge. Aber: In den 9.000 Tonnen Gold in Privatbesitz ist das meiste in Schmuck gebunden. Und auch die Bestände der Zentralbank sind nicht am Markt verfügbar. Damit ist die jeweils neu aus Minen geförderte und aus Altgoldbeständen recycelte Menge an Gold für den Markt bestimmend.
Im Jahresverlauf sprechen wir hier von weltweit rund 3.000 Tonnen – im Verhältnis zum Gesamtbestand also eine eher überschaubare Menge, die jedoch damit auch auf die Preisentwicklung deutlich durchschlägt.
Welche Stückelungen sind für Anleger interessant und wieso? Welche Vorteile haben kleine bzw. große Stückelungen?
Raphael Scherer: Die Wahl der Stückelung orientiert sich am individuellen Investitionsplan.
Bleiben wir bei Gold, so sind bei Barren Stückelungen von einem Gramm über eine Unze, also etwas über 30 Gramm, bis hin zu einem Kilo möglich. Bei Münzen liegen die Stückelungen je nach Herkunft zwischen etwas über einem Gramm bis eine Unze, in manchen Fällen aber auch bei fünf Unzen oder gar einem Kilo. Ein Hinweis scheint mir zusätzlich angebracht. Beratung, Handel, Lagerung und Versand von Edelmetallprodukten verursachen Aufwand und Kosten. Alle Edelmetallhändler kalkulieren hierfür ein sogenanntes Aufgeld, also einen prozentualen Aufschlag auf den aktuellen Edelmetallpreis.
Dieses Aufgeld fällt prozentual geringer aus, je höher die Stückelung ist. Zu hohe Stückelungen haben jedoch wiederum den Nachteil, dass sie nicht ausreichend fungibel sind.
Ein Ein-Kilo-Barren ist bei Bedarf eben nur in Gänze wieder „flüssig“ zu machen.
Unter Berücksichtigung dieser Rahmenbedingungen fahren Anleger daher in der Regel gut mit Stückelungen von 10 Gramm, einer Unze oder 100 Gramm.
In der Vergangenheit haben mehrere unseriöse Goldanbieter für Schlagzeilen gesorgt. Mit welchen Methoden wurden die Kunden betrogen?
Raphael Scherer: Ein zunehmendes Problem stellt der Onlinehandel dar. Gefälschte Goldbarren zum Schnäppchenpreis, sind hier nur ein Beispiel. Oder es wird Gold verkauft, das physisch gar nicht vorhanden ist – ein Fall der aktuell gerade vor Gericht verhandelt wird -, wobei der Preis für dieses gar nicht vorhandene Gold auch noch um fast 40 Prozent über dem Marktpreis lag…
Wie lassen sich seriöse und unseriöse Goldanbieter identifizieren?
Raphael Scherer: Man kann im Internet tatsächlich Listen unseriöser Händler recherchieren. Und man prüft entsprechende Bewertungen und Zertifikate. So wie etwa philoro schon seit Jahren von unabhängigen Prüfeinrichtungen als „Bester Goldhändler“ zertifiziert wird. Und das über verschiedene Kategorien hinweg: Service, Beratung, fairer Preis, Online-Handel, Sicherheit und Verwahrung etc. Die philoro-Barren sind zudem von der London Bullion Market Association (LBMA) zertifiziert. Das garantiert, dass sie höchsten Standards entsprechen – sowohl hinsichtlich der Qualität des Produkts als auch in Bezug auf die Herkunft des Edelmetalls. Die Barren haben überdies eine einzigartige Seriennummer und werden mit einem Zertifikat ausgeliefert, das die Echtheit garantiert. Wenn Sie so wollen: unser Firmenname philoro, frei übersetzt „Freunde des Goldes“, erfährt hier in Bezug auf unsere Kundenorientierung seine besondere und wahre Bedeutung!
Was können Anleger tun, die zum Betrugsopfer wurden?
Raphael Scherer: Nun, sofortiges Handeln ist dann das A und O. In jedem Fall den Betrug – in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Anwalt – zur Anzeige bringen. Eventuelle Kontaktmöglichkeiten – auch über Mail, WhatsApp etc. – sofort unterbinden und abbrechen.
Selbstverständlich automatisierte Zahlungsströme sofort einstellen und mit dem Anwalt Möglichkeiten ausloten, an bereits gezahlte Geldströme zu kommen. Aber wie erwähnt: um solche Querelen zu vermeiden, sollten Interessenten sich zuvor immer über die seriösen Anbieter informieren – Listen und Zertifikate sind in der Regel online abrufbar.
Auch der Blick auf die jeweilige Website und deren Aussagen hilft. Nicht zuletzt geben auch Erfahrungsberichte bisheriger Kunden, die oft im Internet als Kommentare und Posts in einschlägigen Foren zu finden sind, Auskunft.